„Wir glauben daran, den richtigen Weg gefunden zu haben“
Den nächsten Servicetermin bei der Werkstatt bequem online buchen – daran haben sich bereits viele Portale versucht und sind mangels Geschäftsmodell gescheitert. Warum es dem noch jungen Portal Repareo anders ergehen soll, erklärt CEO Philipp Haac im exklusiven Interview mit »kfz-betrieb«.
Philipp Haac, Geschäftsführer Repareo GmbH: „Repareo wird der digitale Weg in die Werkstatt sein.“
Redaktion: Die Plattform Repareo gibt es ja bereits seit längerer Zeit. Warum haben Sie sich dazu entschieden, in die Vermittlung von Werkstattaufträgen einzusteigen?
Phillipp Haac: Schlicht, weil es auf Kundenseite den Bedarf einer Online-Werkstattsuche in Kombination mit einer Werkstattbuchung gibt und wir fest daran glauben, den richtigen Weg gefunden zu haben.
Das haben auch bereits viele andere Werkstattportale geglaubt, die wieder vom Markt verschwunden sind. Was macht Repareo anders?
Wir verstehen uns als Plattform und sehen sowohl in Autofahrern als auch in Werkstätten unsere Kunden. Daher denken wir den Buchungsprozess auch aus Werkstattsicht: So achten wir auf Prozessautomatisierung durch die Anbindung vorhandener Werkstatt-Terminierungssysteme sowie auf faire Konditionen, indem wir nach Herstellervorgabe kalkulieren und ortsübliche oder auf Wunsch Werkstatt-individuelle Stundenverrechnungssätze zugrunde legen. Zudem haben wir mit rund 750.000 Visits im Monat einen sehr hohen, organischen Trac auf unserer Seite. Diese Besucher bekommen bei uns einen Überblick über die anstehenden Reparaturen, deren Kosten und können online bei einer passenden Werkstatt buchen. Dass viele Kunden bereits über uns online buchen, konnten wir in den letzten Monaten im Rahmen der Pilotphase beweisen.
Für welche Services und Reparaturen können Termine vereinbart und Kosten kalkuliert werden?
Die Terminvereinbarung ist prinzipiell für fast alle Werkstattleistungen möglich. Der Kunde gibt über unsere Suchmaske an, was an seinem Fahrzeug zu tun ist. Im Anschluss gibt er seine Postleitzahl an, und wir zeigen ihm qualizierte und gelistete Werkstätten in seine Nähe an, mit denen er online einen Termin vereinbaren kann. Die Kalkulation nach Herstellervorgabe ist vor allem bei Services möglich, bei den wir auch im Vorfeld die Arbeitsumfänge und benötigten Teile kennen. Also etwa bei einem Ölwechsel, einer Inspektion oder einem Zahnriemenwechsel. Hier kann der Kunde entweder über den Fahrzeugschein oder die Modellsuche sein Fahrzeug auswählen, den Kilometerstand und die Erstzulassung angeben.
Was passiert bei einer möglichen Auftragserweiterung?
Wenn der Reparaturumfang größer als erwartet ist, klärt das die Werkstatt in der Regel mit dem Kunden selbst, da diese den Hintergrund am besten einschätzen kann. Da setzen wir uns als Repareo aktuell nicht dazwischen.
Und kann der Kunde den Termin dabei direkt in den Kalender der Werkstatt einbuchen?
Ja – wann immer es geht, ermöglichen wir das. Und hier sind wir technologisch hochexibel von der Anbindung von APIs, über Robotic-Lösungen bis hin zu E-Mail-Workows und persönlichen Anrufen haben wir bereits jede Option im Einsatz, um einen möglichst reibungslosen Prozess für alle Beteiligten zu ermöglichen.
Mit welchen Kosten müssen die Kfz-Betriebe dabei rechnen?
Die monatliche Grundgebühr, um bei uns als Werkstatt gelistet zu sein, beginnt bei 99 Euro. Hinzu kommt eine Vermittlungsgebühr, die wir mit der Werkstatt individuell vereinbaren.
Wieso sollten Werkstätten das bezahlen?
Es lohnt sich aus vielen Gründen. Zum einen führen wir der Werkstatt natürlich neue Kunden zu, die sie vorher noch nicht hatte. Diese sind in der Regel bereits gut informiert und nicht allzu preissensibel, da sie ja bereits eine Preiseinschätzung haben und bereit sind, diesen Betrag zu zahlen. Dabei sind die Preise aufgrund der Herstellervorgaben und ortsüblichen Stundenverrechnungssätzen so kalkuliert, dass sie auch für die Werkstatt auskömmlich sind. Zum anderen nehmen wir den Betrieben jede Menge Aufklärungsarbeit ab, reduzieren den Telefon- Traffic und liefern einen optimalen und schlanken Prozess. Außerdem verstehen wir uns auch als Marketing-Partner für die Betriebe – gerade wenn es um die Online-Umsetzung abgestimmter Aktionen geht.
Und wie viele Kfz-Betriebe tun das bereits?
Aktuell sind bereits über 500 Betriebe mit an Bord – Tendenz stark steigend.
Was sind das für Betriebe?
Wir richten uns mit Repareo grundsätzlich an alle Werkstätten, die unseren Kriterienkatalog erfüllen und einen starken Fokus auf die Qualität ihrer Arbeit legen. Dazu gehören Vertragspartner, zu denen auch bereits die ein oder andere große Autohausgruppe zählt, ebenso wie gute freie Werkstätten und Werkstattketten. Dabei ist uns auch die Kundenzufriedenheit und Weiterempfehlungsrate wichtig, die wir nach den Besuchen abfragen.
Autor und Erscheinungsort:
Veröffentlich wurde dieser Beitrag auf der Seite Kfz-Betrieb und verfasst von Jakop Schreiner, deren Fachredakteur für Service & Technik.
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