Austauschmotor: Kosten, Möglichkeiten & Werkstatt in der Nähe finden

Autor: Michael Brandstetter

Auch wenn sich manche Motorschäden leider nicht reparieren lassen, bedeutet das nicht automatisch, dass du dich von deinem Auto verabschieden musst. Unser repareo-Experte sagt dir, in welchen Fällen ein Austauschmotor die passende Alternative ist, welche Kosten du dafür einplanen solltest und wann dein Auto wieder fahrbereit ist.

Inhaltsübersicht:

Wann brauche ich einen Austauschmotor ?

Rentiert sich ein Austauschmotor ?

Was für einen Austauschmotor brauche ich ?

Wie teuer ist ein Austauschmotor ?

Austauschmotor nach Marke:

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Motorschaden: Wann brauche ich einen Austauschmotor

Motorreparatur, Motorinstandsetzung, Motorüberholung – zur Reparatur alter und neuer Fahrzeugmotoren haben Kfz-Mechaniker im Laufe der Zeit verschiedene Ansätze entwickelt, die ganz auf den jeweiligen Defekt angepasst sind. Das Problem: Bei manchen Schäden ist keine Reparatur mehr möglich oder es ergibt rein aus finanzieller Sicht keinen Sinn, überhaupt noch einen Reparaturversuch zu starten. 

Klassische Beispiele für diese “irreparablen” Schäden am Motorblock sind Brüche oder Risse – zum Beispiel durch einen Pleuelbruchschaden oder einen Riss im Zylinderblock. Schäden wie eine gerissene Kolbenwand lassen sich zwar theoretisch noch reparieren, der Kompressionsdruck und die thermische Belastung würden aber zwangsläufig dazu führen, dass sich die alte Motorleistung nicht wiederherstellen lässt. Der Schaden würde mit hoher Wahrscheinlichkeit bald wieder in ganz ähnlicher Form entstehen. 

Auch der klassische Kolbenfresser oder eine gerissene Steuerkette können irreparable Motorschäden verursachen, wenn die Probleme nicht frühzeitig erkannt werden. In vielen Fällen kündigen sich schwerwiegende Schäden aber mit etwas Vorlauf an. Unter anderem sollten folgende Anzeichen bei dir für Alarmbereitschaft sorgen:

  • Aus dem Motorraum kommt dunkler Rauch.
  • Das Fahrzeug verliert auffällig viel Öl oder der Ölverbrauch ist zu hoch.
  • Die Abgase sind bläulich gefärbt.
  • Die Leistung des Motors hat sich verschlechtert und/oder es gibt Probleme beim Start.
  • Die Motordrehzahl ist sehr ungleichmäßig. 
  • Die Motorwarnleuchte bleibt dauerhaft an. 

Nicht jedes dieser “Symptome” muss sofort auf einen schwerwiegenden Motorschaden hindeuten. Aufmerksam auf solche Anzeichen zu achten, kann dir aber dabei helfen, Probleme frühzeitig zu erkennen und dadurch womöglich auch einen Motorwechsel zu vermeiden. 

Überholung, Verkauf oder Austauschmotor: Welche Option ist rentabel?

Ein qualifizierter Mechaniker kann meistens schon nach einer kurzen Untersuchung erkennen, ob und wie ein Motorschaden behoben werden kann. Je nachdem wie groß der Schaden ist, hast du grundsätzlich drei Optionen: 

  • Motor überholen lassen: Wenn bereits bekannt ist, wo genau das Problem liegt, kann eine Motorüberholung ein sinnvoller Schritt sein. Dabei werden gezielt die relevanten Verschleißteile ausgetauscht, Schäden beseitigt (z. B. Zylinderkopf planschleifen) und der Motor wieder eingebaut. Rentabel ist die Überholung aber nur dann, wenn vorab ein fester Preis vereinbart wird. Der Arbeitsaufwand in der Werkstatt deckt sich meistens mit dem Einbau eines Austauschmotors.
  • Motor austauschen lassen: Ist eine Reparatur nicht mehr möglich und die Überholung nicht rentabel, kann es sinnvoll sein, den Motor vollständig gegen einen werksneuen, generalüberholten oder gebrauchten Motor tauschen zu lassen. Wo die Vor- und Nachteile der einzelnen Varianten liegen, haben wir im nächsten Punkt auf der dieser Seite zusammengefasst.
  • Fahrzeug verkaufen: Liegt der Restwert deines Autos mit Motorschaden noch über den Kosten für eine Überholung bzw. den Kauf und Einbau eines Austauschmotors, ist es aus wirtschaftlicher Sicht häufig die bessere Entscheidung, ihn so zu verkaufen, wie er ist. Wie du den Restwert bestimmst und welche Möglichkeiten du beim Verkauf eines Autos mit kapitalem Motorschaden hast, findest du hier heraus.

Motor austauschen lassen: Welche Möglichkeiten habe ich?

Motorschaden: Wann lohnt sich die Reparatur?
Wie am besten einen Motorschaden reparieren?

Ein erfahrener Kfz-Profi wird dir normalerweise schon nach kurzer Zeit sagen können, ob eine Reparatur bzw. Instandsetzung des Motors noch eine sinnvolle Option ist, oder doch ein Austauschmotor die richtige Wahl sein dürfte. Je nach Modell kann es natürlich sinnvoll sein, dein Auto mit Motorschaden zu verkaufen. Wenn dieser Schritt für dich nicht infrage kommt, hast du beim Kauf eines Austauschmotors grundsätzlich drei unterschiedliche Optionen:

  • Neuen Austauschmotor kaufen: Ein werksneuer Motor vom Hersteller ist natürlich die beste Lösung mit Blick auf die voraussichtliche Lebensdauer – dieser Weg ergibt aus finanzieller Sicht aber nur in Ausnahmefällen wirklich Sinn. Austauschmotoren vom Hersteller können schnell über 10.000 € kosten und eignen sich deshalb auch nur für sehr neue Fahrzeuge, bei denen der Motorwechsel – zumindest teilweise – durch die Garantie oder Gewährleistung übernommen wird.
  • Generalüberholten Austauschmotor kaufen: Diese Option ist in den meisten Fällen die sinnvollste und nachhaltigste. Bei generalüberholten Austauschmotoren wurden alle beschädigten Komponenten und Verschleißteile ausgewechselt – wichtige Arbeitsschritte sind dabei zum Beispiel der Wechsel der Zylinderkopfdichtung, das Planschleifen des Zylinderkopfes und der Pleuelaustausch. Auch Komponenten, die erfahrungsgemäß besonders anfällig für Probleme sind, werden bei der Überholung häufig durch langlebigere Ersatzteile ausgetauscht. 
  • Gebrauchten Austauschmotor kaufen: Dass Kfz-Werkstätten gebrauchte Austauschmotoren ohne Generalüberholung einbauen, ist zwar relativ selten, kann gleichzeitig aber auch dafür sorgen, dass sich der Motorwechsel bei sehr alten Fahrzeugmodellen noch lohnt. Dabei wird meistens nur geprüft, ob der gebrauchte Motor normal funktionsfähig ist. Teure Verschleißteile werden nur selten ausgetauscht, um die Kosten für den Motorwechsel so gering wie möglich zu halten und auch praktisch ausgedienten Fahrzeugen noch ein zweites Leben zu ermöglichen. Für alle Fahrzeuge, die noch über viele Jahre laufen sollen, ist ein gebrauchter Austauschmotor normalerweise keine Option.

Hat ein Austauschmotor Nachteile?

“Ist ein Austauschmotor schlecht?” – diese Frage erreicht uns insbesondere im Zusammenhang mit überholten und gebrauchten Austauschmotoren immer wieder. Deshalb wollen wir dir die Sorgen ein Stück weit nehmen: Bei einem zuverlässig generalüberholten Austauschmotor wirst du keinen Nachteil gegenüber einem neuen Austauschmotor bemerken – und sparst häufig bis zu 50 % des Preises. 

Gebrauchte, nicht-überholte Austauschmotoren haben dagegen natürlich ihre Nachteile, da sich ohne kostspieligen Mehraufwand nie genau sagen lässt, wie lange der Motor tatsächlich noch laufen wird. In gewisser Hinsicht wird dieser Nachteil aber auch durch die entsprechend günstigen Preise für gebrauchte Austauschmotoren ausgeglichen.

Wo sollte ich den Austauschmotor kaufen?

Ganz egal, für welche Option du dich entscheidest: Wir raten dir, dich beim Kauf eines Austauschmotors auf die Komplettangebote der Werkstätten zu verlassen. Online findest du zwar manchmal verlockende Inserate von Hobbybastlern und auch Austauschmotoren-Shops gibt es viele – letztlich weißt du aber nie genau, woher der Ersatzmotor tatsächlich kommt und wie lange er realistisch gesehen noch laufen wird. 

Kfz-Werkstätten arbeiten meistens seit vielen Jahren mit ihren Zulieferern zusammen und können dir einen wesentlich besseren und langlebigeren Austauschmotor mit Garantie zu einem fairen Preis organisieren. Der Motoraustausch selbst gehört mit zu den größten – und auch kostspieligsten – Reparaturen, die es im Kfz-Bereich gibt. Umso wichtiger ist es deshalb, eine erfahrene und zuverlässige Werkstatt auszuwählen. Was du dabei im Kopf behalten solltest: Nicht jede Kfz-Werkstatt ist ausgestattet, um einen Motorwechsel bei allen Fahrzeugmodellen durchzuführen. Hier findest du den spezialisierten Fachbetrieb in deiner Nähe.

Austauschmotor: Welche Kosten entstehen?

Allgemein beantworten lässt sich diese Frage leider nur schwer – dafür gibt es zu viele Unterschiede bei den Motoren (z. B. Komplexität, Größe), der Qualität (z. B. gebraucht / generalüberholt) und den Anbauteilen. 

Ein neuer Austauschmotor kann schon bei einfacheren Mittelklasse-Kombis (z. B. Citroën C5) oder Transportern bzw. Multivans wie dem VW T5 schnell über 10.000 € kosten. Bei generalüberholten Austauschmotoren lässt sich für gewöhnlich mit 50 – 60 % des Neupreises rechnen. Wir arbeiten ständig weiter daran, unsere Echtzeit-Preiskalkulation für mehr Reparaturen und Dienstleistungen anzubieten und können dir so bald auch genau sagen, was der Motoraustausch für dein Modell bei einer Werkstatt in deiner Nähe kostet. 

Beim Motortausch gibt es einige Kostenpunkte, die gerne übersehen oder vergessen werden. Folgende Faktoren solltest du im Kopf haben, um die Kosten richtig einzuschätzen: 

  • Ein Motordefekt kann häufig eine Ursache haben, die außerhalb des Motorblocks liegt (z. B. Turbolader). Zusätzlich zum Austauschmotor fallen deshalb unter Umständen auch Kosten für die Beseitigung der Ursache an. 
  • Da dein Auto nicht mehr fahrtüchtig ist, muss es in die Werkstatt transportiert werden. Viele Werkstätten bieten hier einen Service an, der insgesamt günstiger ist als sich selbst um den Transport zu kümmern.
  • Überholte Austauschmotoren werden für gewöhnlich ohne die entsprechenden Anbauteile geliefert. Wenn diese im alten Motorraum defekt sind und deshalb nicht übernommen werden können, müssen sie natürlich ebenfalls ausgetauscht werden. Die Kosten dafür sind normalerweise nicht in den Motortausch inbegriffen. Grundsätzlich ist es immer ein sinnvoller Schritt, verschleißanfällige Anbauteile (z. B. Kupplung) zu wechseln, wenn der Motor erst mal ausgebaut wurde. In den meisten Fällen verlangen die Werkstätten dafür keine zusätzlich Einbaukosten, solange sich der Arbeitsaufwand in Grenzen hält. 

Wie lange dauert es, einen Motor austauschen zu lassen?

Neben dem Austauschmotor selbst und den Anbauteilen ist selbstverständlich auch die Arbeitszeit ein entscheidender Kostenfaktor. Wenn alle Ersatzteile vorhanden sind, liegt die tatsächliche Arbeitszeit für gewöhnlich zwischen 8 und 12 Stunden – je nach Fahrzeugmodell gibt es natürlich auch hier immer Unterschiede. 

Muss man einen Austauschmotor eintragen lassen?

Wann immer etwas am Fahrzeug geändert wird, kann auch der TÜV zum zusätzlichen Kostenpunkt werden, da viele Änderungen kostenpflichtig eingetragen werden müssen. Die gute Nachricht: Wenn du denselben Motor (Motorcode, Leistung, Abgasnorm etc.) einbauen lässt wie vorher, musst du ihn im Regelfall auch nicht eintragen lassen. Wir raten dir aber dazu, sicherheitshalber vorab beim TÜV anzufragen.

Lässt du einen anderen Motor als vorher einbauen, der für dein Fahrzeugmodell aber zu den gewöhnlichen Motoren gehört, fallen für die Eintragung normalerweise 40 bis 120 € an.