Austauschmotor VW: Kosten, Möglichkeiten & Werkstatt-Tipps

Auch wenn Volkswagen mit seinen Motoren grundsätzlich einen guten Ruf genießt, sind TDI, TSI und Co. nicht frei von Problemen: Schäden an der Steuerkette oder am Ausgleichswellenmodul gehören mit zu den typischen VW-Schwachstellen, die einen Motor-Totalschaden bedeuten können. 

Inhaltsübersicht:

Wann brauche ich einen Austauschmotor ?

Rentiert sich ein Austauschmotor ?

Welche Möglichkeiten habe ich ?

Wie teuer ist ein Austauschmotor ?

In solchen Fällen bleiben häufig nur noch der Verkauf oder ein Austauschmotor als Option. Unser repareo-Experte zeigt dir, wann ein Motoraustausch bei deinem VW tatsächlich sinnvoll ist, wie viel dich der Motor kostet und worauf du bei der Auswahl der passenden Werkstatt achten solltest.

Motorschaden beim VW: Wann benötige ich einen Austauschmotor?

Ob im Polo, Golf, Passat, Amarok oder T6 spielt keine Rolle – auch die Motoren von VW haben ihre typischen Problembereiche. Eine defekte Zylinderkopfdichtung, ein Zylinderriss oder ein gerissener Zahnriemen können dadurch zwar teure Reparaturen zur Folge haben; gleichzeitig bleibt es häufig aber auch genau dabei: einer gezielten Reparatur. Wenn ein solcher Motorschaden zu spät erkannt wird und dadurch auch andere Komponenten in Mitleidenschaft zieht, können daraus jedoch irreparable Schäden entstehen – bekannte Beispiele sind der Pleuelbruchschaden und Risse im Zylinderblock. Statt einer Reparatur ist dann im besten Fall noch eine Motorüberholung möglich. Ergibt diese aus finanzieller Sicht keinen Sinn, helfen nur noch der Verkauf oder der Einbau eines Austauschmotors. 

Bevor wir genauer darauf eingehen, welche der Optionen die passende für deinen VW mit Motorschaden ist, wollen wir dir noch einige Tipps für die Vorbeugung solcher Schäden mit auf den Weg geben. Die meisten schwerwiegenden Motorschäden kündigen sich bei VW-Modellen mit einiger Vorlaufzeit an. Wenn du gut auf die folgenden Anzeichen achtest und dich rechtzeitig an eine Kfz-Werkstatt wendest, hast du deshalb gute Chancen, das Risiko für irreparable Schäden zu minimieren: 

• Im Motorraum entsteht dunkler Rauch.
• Dein VW verliert sehr viel Öl oder der Ölverbrauch ist deutlich zu hoch.
• Die Abgase sind bläulich verfärbt.
• Die Leistung des Motors hat sich verschlechtert.
• Du hast Probleme beim Start deines VWs.
• Die Motordrehzahl ist sehr ungleichmäßig. 
• Das Motorwarnlicht leuchtet dauerhaft.

Motorschäden: Typische Probleme bei VW-Motoren

Wie bei jedem Hersteller gibt es auch bei VW-Motoren einige spezielle Schwachstellen. Die gute Nachricht: Ein Motor-Totalschaden kommt dabei nur selten vor und die meisten Defekte lassen sich über eine Reparatur bzw. Motorinstandsetzung beheben, ohne dass ein komplett neuer Motor nötig ist. Typische Beispiele für harmlosere VW-Probleme sind die eingelaufene Nockenwelle bei Modellen mit dem 1.8-TFSI-CDAA-Motor oder die Schwächen des VW-eigenen “Pumpe-Düse”-Einspritzsystems, das vor allem im AWF-Motor mit 131 PS – und damit von Polo über Passat bis Tiguan in unterschiedlichsten VW-Modellklassen – verbaut ist. 

Leider gibt es aber auch bei den VW-Motoren einige Schäden, bei denen die Motorreparatur nicht mehr möglich ist oder aus wirtschaftlicher Sicht schnell nicht mehr rentabel wird. Zu den häufigsten Problemen gehören dabei folgende:

• Ausgleichswellenmodul: Dieses VW-eigene Modul ist unter anderem im 2.0 Liter Diesel und 2.0-Liter TFSI Motor verbaut und dadurch unter anderem Bestandteil diverser Golf 6, Golf 7, Polo, Passat, Tiguan und Touran. Im Modul ist unter anderem die Ölpumpe verbaut, deren Sechskant-Antrieb verschleißbedingt häufiger Probleme macht. Da die Ölpumpe dadurch nicht mehr richtig angetrieben wird, ist der Öldruck nur noch im Leerlauf vorhanden. Spätestens bei höheren Drehzahlen bleibt die Motorschmierung aber aus, was in vielen Fällen einen Motor-Totalschaden zur Folge hat. Meistens kündigt sich der Schaden bereits mit etwas Vorlauf durch einen defekten Turbolader an.

• Steuerkette: Dass die Steuerkette eigentlich wartungsfrei sein sollte, hat vermutlich jeder VW-Besitzer schon einmal gehört. In der Praxis sieht das leider häufig anders aus: Vor allem bei Polo-, Golf- und Passat-Modellen mit dem 1.2er oder 1.4er TFSI-Motor kommt es unabhängig von der Laufleistung des VWs häufiger zum Überspringen der Steuerkette. Dadurch wird die Schließung der Ventile nicht mehr korrekt mit der Kolbenbewegung synchronisiert und beide Komponenten prallen aufeinander. Die Folge ist auch hier oft ein irreparabler Motorschaden.

• Abgasrückführungskühler: Dieses Problem ist sehr speziell und betrifft ausschließlich den VW T5 (Transporter / Multivan) aus dem Bauzeitraum 10/2009 bis 09/2016. Genauer gesagt: Modelle mit dem 2.0 BiTDI Dieselmotor (180 PS) und der Kennnummer CFCA. Der AGR-Kühler ist bei diesen Modellen aus Aluminium gefertigt, weshalb die Kühlrippen den Abgasen auch schon nach kürzerer Laufleistung (häufig ab 50.000 km) nicht mehr standhalten. Dadurch lösen sich Metallspäne, die mit den Abgasen in den Ansaugtrakt gelangen. Die Folge: Kolben, Kolbenringe und Zylinderlaufbahn verschleißen schneller und Motoröl gelangt in den Verbrennungskreislauf. Da so die Motorschmierung ausbleibt, lässt sich der Motor-Totalschaden nur verhindern, wenn das Problem sehr frühzeitig erkannt wird. Mehr zum “Öltod” des T5 findest du hier.

Überholung, Verkauf oder Austauschmotor – was lohnt sich bei meinem VW?

Sollte bei deinem VW ein Motorproblem vorliegen, das sich nicht mehr durch eine gezielte Reparatur beheben lässt, gibt es grundsätzlich drei Möglichkeiten, wie du weiter vorgehen kannst:

• VW-Motor überholen lassen: Wenn bereits bekannt ist, wo genau das Motorproblem bei deinem VW liegt, kann eine Motorüberholung ein sinnvoller Schritt sein. Dabei werden gezielt die relevanten Verschleißteile ausgetauscht, Schäden beseitigt (z. B. Zylinderkopf planschleifen) und der Motor wieder in den VW eingebaut. Rentabel ist die Überholung aber nur dann, wenn vorab ein fester Preis vereinbart wird. Der Arbeitsaufwand in der Werkstatt deckt sich meistens mit dem Einbau eines VW-Austauschmotors.

• VW-Motor austauschen lassen: Ist eine Reparatur nicht mehr möglich und die Überholung nicht rentabel, kann es sinnvoll sein, den Motor vollständig gegen einen werksneuen, generalüberholten oder gebrauchten VW-Motor tauschen zu lassen. Wo die Vor- und Nachteile der einzelnen Varianten liegen, haben wir weiter unten auf der Seite zusammengefasst. 

• VW verkaufen: Liegt der Restwert deines VWs mit Motorschaden noch über den Kosten für eine Überholung bzw. den Kauf und Einbau eines Austauschmotors, ist es aus wirtschaftlicher Sicht häufig die bessere Entscheidung, ihn so zu verkaufen, wie er ist. Wie du den Restwert bestimmst und welche Möglichkeiten du beim Verkauf eines VWs mit kapitalem Motorschaden hast, findest du hier heraus.

Erfahrene Kfz-Mechaniker und VW-Spezialisten können dir für gewöhnlich schon nach einem kurzen Check sagen, wo das Problem liegen dürfte und welche der Optionen tatsächlich wirtschaftlich ist.

Motor austauschen bei meinem VW: Welche Optionen habe ich?

Wenn es für dich nicht infrage kommt, deinen VW mit Motorschaden zu verkaufen und die Motorüberholung nicht möglich bzw. rentabel ist, kannst du den Motor vollständig austauschen lassen. Dabei gibt es drei unterschiedliche Möglichkeiten: 

• Neuer VW-Austauschmotor: Ein neuer Austauschmotor direkt von VW ist natürlich die sicherste Lösung. Trotzdem ergibt diese Entscheidung nur in Ausnahmefällen Sinn: Der werksneue VW-Motor kostet – je nach Modell – bis zu 7.000 €; obendrauf kommen natürlich Werkstattkosten für die Montage. Ein komplett neuer Motor ist deshalb normalerweise nur dann rentabel, wenn dein VW selbst sehr neu ist oder die Kosten für den Austausch in die (Hersteller-)Garantie mit inbegriffen sind. 

• Generalüberholter VW-Austauschmotor: Die nachhaltige und kostengünstige Alternative zum werksneuen VW-Motor ist ein generalüberholter Austauschmotor. Dabei handelt es sich um einen zuvor verbauten VW-Motor, bei dem alle anfälligen Verschleißteile vorab ersetzt oder erneuert wurden. Sie funktionieren genauso gut wie ein werksneuer Motor, kosten allerdings nur einen Bruchteil davon. Bei großen Herstellern wie VW stellt auch der Kauf für gewöhnlich kein Problem dar: Vom VW Polo bis zum Touareg gibt es für fast jedes Modell ein breites Angebot an generalüberholten Motoren zu fairen Preisen.

• Gebrauchter VW-Austauschmotor: Obwohl ein defekter Motor nur selten durch einen anderen, gebrauchten Austauschmotor ersetzt wird, kann sich diese Option gerade bei älteren Fahrzeugen lohnen: Werkstätten verzichten dabei weitestgehend auf die Prüfung der einzelnen Bestandteile des Motors, lassen den Großteil der ursprünglichen Teile verbaut und stellen nur sicher, dass der Motor normal funktionsfähig ist. Das spart Kosten und Reparaturaufwand – gerade bei älteren VW-Modellen wie dem LT, T3, Sharan oder Passat 2007. Wer ohnehin plant, zeitnah auf ein neueres Modell umzusteigen, kann mit einem gebrauchten Austauschmotor beispielsweise die Übergangsphase überbrücken. Da ein gebrauchter VW-Motor aber immer ähnlich verschlissen sein kann wie der zuvor verbaute, empfehlen wir diese Variante nur in Ausnahmefällen. 

Auch wenn der generalüberholte Austauschmotor für die meisten VW-Modelle die sinnvollste Lösung ist, raten wir dir, dich dennoch vorab in der Kfz-Werkstatt dazu beraten zu lassen. Erfahrene Mechaniker können dir meistens eine sehr gute Einschätzung dazu geben, welcher Schritt sich bei deinem VW tatsächlich lohnt. 

VW-Modelle: Hat ein generalüberholter Austauschmotor Nachteile?

Wer bei seinem VW einmal mit Motorproblemen zu kämpfen hat, steht häufig auch dem Schritt kritisch gegenüber, einen bereits gebrauchten – wenn auch überholten – Motor verbauen zu lassen. Diese Sorge wollen wir dir nehmen: Bei einem fachkundig generalüberholten VW-Austauschmotor wirst du keinen Unterschied zur werksneuen Alternative von VW bemerken – und sparst gleichzeitig bis zu 50 % der Kosten.

Wenn du dich allerdings für einen gebrauchten Austauschmotor entscheidest, der nicht runderneuert wurde, ist es schwierig vorherzusehen, wie lange dein neuer Motor noch laufen wird. Für alle, die ihren VW nur für eine absehbare Zeit weiterfahren möchten, wiegt der günstige Preis diesen Nachteil allerdings wieder auf: Gebrauchte Motoren für unterschiedliche VW-Modelle gibt es häufig schon ab einigen Hundert Euro zu kaufen. 

VW-Austauschmotor kaufen & wechseln lassen – welche Werkstatt ist die richtige?

Ob VW T5 2.0 BiTDI oder Golf 6 1.2 TSI – insbesondere für die beliebten Modell- und Motorausführungen stößt man im Internet schnell auf günstige Angebote von Hobby-Mechanikern und privaten Motorinstandsetzern. Unser Rat: Lass dich von den scheinbar niedrigen Preisen nicht blenden, sondern vertrau deinen VW nur erfahrenen Kfz-Profis an. 

Eine gute Werkstatt hat nicht nur vertrauenswürdige Bezugsquellen für VW-Austauschmotoren, sondern verfügt auch über die nötige Ausstattung: Ähnlich wie die Motorüberholung gehört auch der vollständige Motoraustausch für die meisten Kfz-Betriebe nicht zum Standardprogramm und erfordert sowohl Spezialwerkzeuge als auch viel Erfahrung.

Wir raten deshalb entschieden davon ab, sich auf private Angebote einzulassen, und empfehlen stattdessen immer die Komplettpakete von seriösen, zertifizierten Werkstätten. Dabei profitierst du unter anderem von diesen Vorteilen: 

• Erfahrung und eine realistische Einschätzung zur rentabelsten Option
• Garantie, die dir private Anbieter nur in Ausnahmefällen geben werden 
• Sicherheit bei der Herkunft und Qualität des Ersatzmotors und der Anbauteile 
• Hol-&-Bring-Service – häufig als Bestandteil eines Reparatur-Komplettpakets 

Ganz unabhängig davon, wo du deinen VW-Motor austauschen lässt: Bevor du deinen VW in die Werkstatt gibst, solltest du dich genau über die geplanten Schritte sowie die damit verbundenen Kosten und Garantien informieren lassen. 

Austauschmotor für VW-Fahrzeuge: Welche Kosten kommen auf mich zu?

Pauschal lässt sich die Frage nach den Kosten eines Motoraustauschs schwer beantworten – dafür gibt es zu viele Variablen: Nicht nur die Qualität deines neuen Motors, sondern auch der Umfang und die Komplexität des gesamten Wechsels (inkl. potenzieller Anbauteile) haben Einfluss darauf, welche Kosten letztendlich zusammenkommen. Auch bei Kleinwagen wie dem VW Golf, Polo oder Fox kostet ein werksneuer Ersatzmotor häufig mehr als 5.000 €. Bei allen Modellen ab Mittelklasse-Kombi und auch bei Vans oder Transportern wie dem T5, T6, Crafter oder Caddy lässt sich der fünfstellige Kostenbereich für Neumotor und Einbau nicht vermeiden. 

Bei generalüberholten Austauschmotoren kannst du mit einer Preisersparnis von etwa 50 % rechnen. Einen ersten Überblick über die Kosten bei beliebten Modell- und Motorausführungen gibt dir unsere Tabelle.

Kostentabelle – Preise für generalüberholte Austauschmotoren bei VW-Modellen

Dabei handelt es sich natürlich erst mal nur um die Kosten für den VW-Ersatzmotor selbst. Um einzuschätzen, wie viel der vollständige Motoraustausch letztendlich kostet, solltest du dich am besten direkt an eine Werkstatt wenden. Behalte die folgenden Faktoren für eine realistische Preisvorstellung im Kopf:

• Die Ursache für einen Motorschaden liegt häufig gar nicht im VW-Motor selbst: Für die Beseitigung fallen deshalb auch weitere Reparaturkosten an, die nicht direkt mit dem Motoraustausch verbunden sind.
• Um den neuen Motor in deinen VW einzubauen, sind manchmal weitere Ersatzteile notwendig, die nicht mit dem Ersatzmotor mitgeliefert werden.
• Auch beim Transport in die Werkstatt entstehen Kosten. Bei vielen Betrieben ist die Beförderung deines VWs aber ein Teil des Komplettpakets und fällt daher deutlich günstiger aus als über externe Anbieter. 
• Wenn du dich für eine andere Motorausführung entscheidest als zuvor, können für die Ummeldung beim TÜV Gebühren in Höhe von 40 bis ca. 120 € anfallen. Für eine genaue Einschätzung raten wir dir, dich vorab beim TÜV und in deiner Werkstatt zu den aktuellen Vorgaben zu informieren.

Wie lange dauert es, einen VW-Motor austauschen zu lassen?

Einen direkten Einfluss auf die Kosten hat neben dem Austauschmotor selbst und den benötigten Anbauteilen natürlich auch die Arbeitszeit in der Werkstatt. Wenn keine größeren Zusatzreparaturen nötig sind, können erfahrene Kfz-Mechaniker den Austausch normalerweise innerhalb von 8 bis 12 Stunden umsetzen – im besten Fall ist dein VW also schon nach zwei Tagen wieder fahrbereit. Lass dir hier von deinem Kfz-Mechaniker vorab eine möglichst genaue Einschätzung geben, wann dein VW fertig sein sollte.